Tony Ballard - 113 - Bote der Nacht (2 of 2) by A. F. Morland

Tony Ballard - 113 - Bote der Nacht (2 of 2) by A. F. Morland

Autor:A. F. Morland [Morland, A. F.]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Aus! dachte ich. Nun ist alles aus!

Ich war so verzweifelt, daß ich es nicht beschreiben kann, und Mago triumphierte über mich.

Ich brüllte meine Wut und meinen Haß heraus, und der Schwarzmagier schlug mich.

Oder nein … Es war nicht Mago.

»Tony!« rief jemand. »Tony, komm zu dir!«

Das war nicht Mago. Das war mein Freund Mr. Silver. Zu spät! schrie es in mir. Freund, du kommst zu spät. Mago hat mich während deiner Abwesenheit mit dem Höllenschwert erschlagen. Ich bin erledigt, habe keinen Körper mehr …

Aber wieso konnte Mr. Silver dann meine Schultern berühren und mich schütteln?

»Tony, mach endlich die Augen auf!« verlangte Mr. Silver.

Warum bist du nicht eher zurückgekommen? dachte ich verzweifelt. Du hättest Mago daran hindern können …

»Tony!«

Mir kam vor, als hielte mich der Schwarzmagier nicht mehr. Wo ist Mago, ging es mir durch den Kopf. Hat er sich aus dem Staub gemacht und meinen Kopf im brennenden Beerdigungsinstitut zurückgelassen?

Der Ex-Dämon schüttelte mich wieder an den Schultern!

Aber das war nicht möglich. Mein Körper war doch im Sarg verbrannt. Ich mußte es mit ansehen. Mago zwang mich, dabei zuzusehen.

»Tony!«

Ich öffnete die Augen und befand mich im Beerdigungsinstitut. Natürlich im Bestattungsunternehmen, wo denn sonst? Aber es brannte nicht.

Hatte Mr. Silver den Brand gelöscht? Ich sah meinen hünenhaften Freund ziemlich bekümmert an.

»Na endlich«, sagte der Ex-Dämon aufatmend. »Ich dachte schon, ich würde dich überhaupt nicht mehr wach kriegen.«

Jemand trat neben Mr. Silver.

Durfte mich noch etwas wundern?

Dieser Jemand war Oscar Quarshie, der Bestattungsunternehmer. Er lebte. Natürlich freute ich mich darüber, aber ich konnte es mir nicht erklären. Ich hatte doch seiner Hinrichtung beigewohnt. Mago hatte zuerst ihm und dann mir den Kopf …

Mago läßt mich halluzinieren!

Das war die einzige Erklärung, die ich mir geben konnte. In Wirklichkeit ist Mr. Silver gar nicht hier, und Oscar Quarshie ist tot …

Ich richtete mich auf und blickte an mir hinunter.

»Dieser verfluchte Hund«, knirschte ich. »Er läßt mich meinen Körper sehen.«

»Wie war das?« fragte Mr. Silver. »Was sagst du da? Bist du immer noch nicht richtig bei dir, Tony?«

Ich schüttelte den Kopf, um die Vision loszuwerden, doch nachdem ich die Augen kurz geschlossen und wieder geöffnet hatte, sah ich Mr. Silver und Oscar Quarshie immer noch, und ich hatte auch nach wie vor meinen Körper. Aber ich wagte nicht, mich darüber zu freuen.

»Silver«, sagte ich heiser. »Wo warst du?«

»Ich war hier, war die ganze Zeit hier, Tony«, behauptete der Ex-Dämon.

Das konnte nicht stimmen.

»Mago …«, sagte ich verwirrt.

»Er ist weg, Tony.«

»Er hat das Höllenschwert.«

»Shavenaar ist bestens aufbewahrt und gut abgesichert. Mago kann es sich nicht geholt haben«, erwiderte der Ex-Dämon.

»Aber er hat mir damit doch … den Kopf abgeschlagen …« Wozu sagte ich ihm das? Ich sprach ja zu einem Trugbild. Die ganze Szene war ein einziges großes Trugbild. Das Beerdigungsinstitut ›Seelenfrieden‹ stand in Flammen. Mr. Silver war nicht da. Oscar Quarshie war tot, war ebenso enthauptet worden wie ich. Das war die Wahrheit.

Ich erzählte sie Mr. Silver, stand auf und konnte nicht begreifen, daß mir meine Beine gehorchten.

»Du hast recht, Tony«, sagte Mr. Silver eindringlich. »Mago ließ dich halluzinieren. Aber nicht jetzt, sondern davor.



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